Lexikon

Osteoporose und Zahnimplantate

Die Osteoporose ist eine Knochenerkrankung bei der es zur Verminderung der Dichte des Knochens durch Verlust von Knochenzellen und Knochentrabekeln pro Volumen kommt. Die häufigsten Ursachen der Osteoporose sind Alterungsprozesse, mangelnde Belastung, hormonelle Dysbalancen und medikamentöse Einflüsse.

Weniger primärer Implantathalt, aber keine Gegenanzeige

Aus implantologischer Sicht ergibt sich aus der verminderten Knochendichte (Rarefizierung der Trabekelstruktur) vor allem im Oberkieferknochen (Maxilla) eine Einschränkung der stabilen Implantatverankerung beim Einbringen sowie eine Verlängerung der Einheilzeit. Allerdings stellen diese Probleme keinen wirklichen Hinderungsgrund für eine Implantatversorgung dar. Durch die Wahl der richtigen Implantatgeometrie und Aufbereitungstechniken des Knochenbetts (Knochenverdichtung) zur Aufnahme des Implantats kann ein fast uneingeschränkter Implantaterfolg erzielt werden. Im Unterkiefer ist aufgrund der grundsätzlich sehr dichten Knochenstruktur eine klinisch relevante Osteoporose so gut wie nie auszumachen.

Vorsicht: Osteoporose und Bisphosphonate

Die Osteoporose verdient von anderer Seite aber eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Zur Therapie der Knochenminderung im Skelett werden vielfach sogenannte Bisphosphonate eingesetzt, die in den Knochenstoffwechsel eingreifen, und so eine höhere Knochendichte mit Schmerzlinderung und Stabilitätsgewinn erzielen. Dieser Einfluss (Hemmung der Knochenresorption) hat allerdings einen extrem ungünstigen Einfluss auf Heilungsprozesse im Kieferknochen, weswegen die Implantatbehandlung nach Einnahme von Präparaten dieser Wirkstoffgruppe sehr sorgfältig abzuwägen ist.

Mehr Infos hierzu unter Bisphosphonate und Zahnimplantate.

Nicht zu verwechseln ist die Osteoporose mit der Atrophie, welche ebenfalls einen Knochenschwund beschreibt, der aber vor allem durch den Verlust des Gesamtvolumens (und nicht so sehr der Dichte) durch Ab- und Umbaumassnahmen des Knochens (z.B. nach Zahnentfernung) entsteht.